Komödie von Michèle Bernier & Marie- Pascale Osterrieth
„Männer und andere Irrtümer" ist ein hinreissendes Frauenstück, über das auch Männer lachen können sofern sie über Selbstironie, Humor und Selbsterkenntnis verfügen.
Das Erfolgsstück der beiden französischen Autorinnen Michèle Bernier und Marie-Pascale Osterrieth, ist sozusagen das Gegenstück, die Retourkutsche zu dem Bühnenrenner "Caveman", diesmal eben aus weiblicher Sicht. Auf der Bühne steht eine Frau, die mal "eine glückliche Frau" war mit allen Klischees, die dazugehören: perfekte Ehe, wohlgeratenes Kind, Häuschen auf dem Land, Zweitwagen. Doch nach zehn Ehejahren und abstumpfendem Alltag mutiert der vorher so zärtliche, aufmerksame und leidenschaftliche Ehemann zu einer "Mischung aus Forrest Gump und Rain Man", klebt nur noch vor dem Fernseher. Die "Eiszeit der Gefühle" bricht an. Aber plötzlich taucht er auf, der "Dämon im Mann". Die Alarmglocken läuten, wenn der Gatte plötzlich Diät und Sport macht, Sitzungen und Tagungen bis spätabends vortäuscht, und die Ehefrau schliesslich dahinterkommt, dass der Workaholic ein Verhältnis mit seiner Sekretärin hat.
Ein fulminantes Solo : amüsant und nachdenklich zugleich. Mit Witz, Geist und Charme , gibt Rosie Belic viel preis über Frauen und Männer, über Ehen, Seitensprünge, Midlife Crisis, und verrät freimütig und offenherzig, wie Frauen über (Ehe-)Männer und typisch Männliches so denken.
"Männer und andere Irrtümer": Das Solo einer gehörnten Ehefrau trifft bei den Zuschauerinnen mitten ins Schwarze.
Begeisterte Zwischenrufe vom hörbar aufgekratzten weiblichen Premierenpublikum und stehende Ovationen beim Schlussapplaus: "Männer und andere Irrtümer" aus den Federn von Michele Bernier & Marie Pascale Osterrieth sind nicht nur ein "Fressen" für Schauspielerinnen. Das Solo einer gehörnten Ehefrau trifft bei den Zuschauerinnen mitten ins Schwarze. Köstlich lebt die gewitzte Rosie Belic unter flotter Regie von Nikolaus Lechthaler grauen Ehetrott vor und skizziert die Konkurrentin mit dem Sekretärinnencharme der Frau Knackal. ELI SPITZ